Auch dieses Jahr war es wieder soweit. Den Werderfanclub Mitteldeutschland zog es nach Hassenhausen, wo es ging, den dritten Platz des vergangenen Jahres zu verteidigen. Dass damals am Ende aber auch nur noch 3 Mannschaften teilnahmen, wird lieber verschwiegen.
Leider konnte man im Vorfeld nicht unbedingt von günstigen Voraussetzungen sprechen. Durch einen Unfall, Schichtarbeit oder Zugausfall kam es vor dem Turnier zu zahlreichen Ausfällen in unseren Reihen und so reisten mit Jarno Markert, Matthias S. und Patrick Sch. lediglich 3 Fanclubmitglieder an. Außerdem nahmen Martin Kuntzsch und Daniel Greinert den Weg aus Halle auf sich, um unseren Fanclub sportlich zu unterstützen. Vor Ort bekamen wir außerdem noch Hilfe von Christoph Loos und, im Laufe der Vorrunde, auch von Patrick Klopholz. Personell konnte es für uns jetzt also losgehen. Aber auch das Wetter sollte anfangs nicht ganz mitspielen. Die ganze Fahrt von Halle nach Hassenhausen kam es zu heftigen, wie man es im Radio nannte, Regenschauern. Pünktlich mit Erscheinen am Zielort, ließ sich jedoch das schöne Wetter blicken und sollte bis zum Ende nicht mehr verschwinden.
Den Auftakt in unserer Gruppe B spielten wir gegen den Gastgeber: Die Füchse Hassenhausen, die beim WFCM Hallenturnier 2010 den ersten Platz belegten und hier als Turnierfavorit ins Rennen gingen. Bei einer Spielzeit von einmal 10 Minuten lag der Werderfanclub Mitteldeutschland plötzlich mit 3:0 in Führung, nachdem zweimal Daniel Greinert und einmal Christoph Loos erfolgreich waren. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Führung auch höher ausfallen können. Der 1:3-Anschlusstreffer diente am Ende lediglich noch als Ergebniskosmetik. Was für ein Start in dieses Turnier!
Mit diesem Auftaktsieg im Rücken trafen wir in Spiel 2 auf „Sauf Aus“, die recht schnell in Führung gehen konnten. Anschließend drückte der WFCM gehörig aufs Gaspedal und belohnte sich kurz vor Ende durch einen Drehschuss von Daniel Greinert mit dem 1:1 Ausgleich, was auch gleichzeitig das Endergebnis dieses Spiels war.
Damit waren gute Voraussetzungen für Spiel 3 geschaffen, denn der Gegner dort hatte bisher ebenfalls 4 Punkte aus seinen beiden Spielen erringen können. In einem umkämpften Spiel war es dann wieder Daniel Greinert, der das 1:0 für den Werderfanclub nach einer Ecke einköpfte. Dieses Tor sollte für den Sieg, und damit auch für den Einzug in das Halbfinale reichen. Das Ziel des Turniers wurde also schon erfüllt und bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man schon stolz auf die Fanclubvertretung auf dem Platz sein! Was dann aber noch kam, übertraf wohl alle kühnsten Fantasien.
Das letzte Gruppenspiel gegen die betagten Rettungssanitäter konnte äußerst überlegen mit 5:0 gewonnen werden und so war der Gruppensieg in trockenen Tüchern. Nun traf man auf den Zweitplatzierten der Gruppe A: Fränkenau.
Leider musste uns unser Torwart Matthias S. nach den Vorrundenspielen verlassen. Ersatz bekamen wir von „Sauf aus“, die uns Robin Raune als Torwart zur Verfügung stellten.
Gegen Fränkenau erwartete uns der bisher härteste Gegner. Mit frühem Pressing sorgten sie sofort für eine hohe Fehlpassquote und Unsicherheit in den grün-weißen Reihen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:0 fiel. Viele Werderaner dachten schon an das Aus im Halbfinale, als Patrick im Mittelfeld einen herrlichen Zweikampf gewann, den Pass auf Christoph Loos auf der anderen Seite des Feldes gab und dieser einen Strich in den linken Torwinkel abgab. Dieser wunderschöne Treffer schüttelte den WFCM wieder wach und plötzlich stand Fränkenau nur noch in der Defensive. Tatsächlich gelang Martin Kuntzsch dann der entscheidende Treffer zum 2:1, der für den Werderfanclub Mitteldeutschland eins bedeutete: Finale! Damit stand schon jetzt der größte Erfolg in der noch jungen Geschichte des Fanclubs fest. Im 9-Meter Schießen setzte sich Fränkenau dann übrigens im Spiel um Platz 3 durch.
Nun war also die Zeit gekommen, die viele Spieler der Grün-Weißen noch nie erlebt haben: Es hieß Finale. Gegner waren erneut die Füchse Hassenhausen, der Titelverteidiger, der im Laufe des Turniers immer überzeugender und abgeklärter aufspielte. So leicht wie in der Vorrunde wollten sie uns das Spiel also nicht mehr machen. Jedoch war der Fußballgott an diesem Tag irgendwie ein grün-weißer Hallenser. Für Christoph Loos, der uns nach dem Halbfinale ebenfalls verlassen musste, rückte Patrick Klopholz in die Startmannschaft und das Spiel begann wie in der Vorrunde: Schnell ging der Werderfanclub Mitteldeutschland durch Martin Kuntzsch und Daniel Greinert mit 2:0 in Führung. Anschließend erkannten die Füchse aber den Ernst der Lage und wechselten den besten Spieler aus Fränkenau ein, der fußballerische Erfahrung in der Landesklasse sammeln konnte. Dieser markierte mit einem satten Schuss auch prompt das 2:1. Von diesem Augenblick an spielten die Füchse volle Offensive und der WFCM beförderte alles aus der eigenen Hälfte, was da kam. Und plötzlich kam der Abpfiff.
Der Werderfanclub Mitteldeutschland gewann also die 17. Auflage des Turniers in Hassenhausen und damit zum ersten Mal überhaupt ein Fußballturnier. Mit wunderschönem Fußball, sehr starken Torleuten und einer bombenfesten Defensive (4 Gegentore im Turnier, maximal ein Gegentor pro Spiel) und einem eiskalten und abgeklärten Angriff (15 Tore in 6 Spielen) war der Fanclub ein verdienter Sieger, den so wohl vorher niemand auf dem Zettel gehabt haben dürfte.
Selbstverständlich wurde nach der Pokalübergabe ausgelassen mit Sektdusche und Trophäen gefeiert. Jetzt wo man den Wanderpokal aus der Nähe gesehen hat, gefällt er uns eigentlich so gut, dass wir ihn gar nicht mehr hergeben wollen. Wir sehen uns also im nächsten Jahr zur Titelverteidigung beim 18. Fußballturnier in Hassenhausen